Dienstag, 13. Oktober 2015

Wenn man seine Protagonisten auf Reisen schickt ...

... dann sollte man wissen, was ihnen unterwegs so alles begegnen könnte. Da mein Roman ja im Mittelalter spielt, ist das etwas schwierig. Um jedoch historisch so korrekt wie möglich zu bleiben, habe ich am Wochenende die Burgen in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt in eine Karte bei Google-Maps eingearbeitet. Es ist unglaublich, dass am Ende über 300 Wasser-, Niederungs-, Höhen- und Felsenburgen zusammengekommen sind. Viele von ihnen existieren nicht mehr, genauso wie die Reichsburg in Mühlhausen. Da muss man es der Phantasie überlassen, wie sie wohl ausgesehen haben könnten. Nichtsdestotrotz waren sie im 13. Jahrhundert vorhanden, sodass man seine Protagonisten auch daran vorbeireiten oder dort einkehren lassen kann. Das Nächste, das man wissen muss, ist, dass Mühlhausen damals - genau wie heute - keine direkte Anbindung an die Hauptverkehrsstraße im Mittelalter, die Via regia, hatte. Es ging also über den Eisenzeitweg über Langensalza nach Erfurt und von dort aus dann weiter.
Eine große Hilfe bei den Recherchen war mir dabei das Buch zu Thüringer Burgen und Wehranlagen im Mittelalter, das im Rockstuhl-Verlag erschienen ist.








Samstag, 26. September 2015

Vom auktorialen Erzählstil und erotischen Szenen ...

Gestern und auch heute habe ich mich wieder einmal an eine erotische Szene herangewagt. Als ich nicht weiterkam, habe ich einige Sätze mit befreundeten Autoren diskutiert. Das hat mich in gewisser Weise schon weitergebracht. Allerdings hat es auch einige Fragen aufgeworfen, unter anderem, aus welcher Perspektive ich den Text geschrieben habe.
Nun, ich bin der auktoriale Erzähler, sozusagen der Allwissende. Ich kenne die Gedanken und Gefühle meiner Protagonisten aber auch aller Deuteragonisten, und versuche sie, dem Leser nahe zu bringen. Deswegen weiß ich ganz genau, was in Konrad vorgeht, wenn er Antonia küsst und auch umgekehrt, sodass ich in dem einen Absatz die Gefühlswelt der jungen Adligen, im nächsten die des Ritters "auseinandernehme".
(Für meine Kurzgeschichten bevorzuge ich im Übrigen die Ich-Erzähl-Perspektive. Das ist meines Erachtens nach für kurze Texte einfacher.)

Die konstruktive Kritik meiner Autorenkollegen bezog sich u. a. auch auf folgende Textstelle:

"Seine Zunge erforschte ihren weichen Mund. Sie schmeckte nach Wein und den Zwiebeln des leckeren Abendessens von vorhin."

Was störte hier?
Die Zwiebeln :-)
Aber warum, frage ich Euch. Wer putzt vor jedem Kuss seine Zähne? Außerdem spielt der Roman ja im Mittelalter, also keine Zahnbürste, keine Zahnpasta. Ich finde, dadurch wirkt die Szene authentischer. Die Zwiebeln bleiben also.
Dennoch finde ich es wahnsinnig schwierig, eine erotische Szene so zu verpacken, dass sie auch dem Leser gefällt. Da hilft es auch nicht, wenn man (bzw. Frau) vorher alle Romane von E.L. James gelesen hat ;-)

Donnerstag, 10. September 2015

:-(

Bin total gefrustet. Im Moment nimmt mich die Arbeit so stark in Anspruch, dass ich abends einfach nur müde bin, was heißt, keine Zeit und keine Lust zum Schreiben.

Mittwoch, 12. August 2015

Abgelenkt...

Eigentlich wollte ich nur für Marienglut recherchieren, da bin ich über die Geschichte der Christiane Sophie Heidenreich "gestolpert". Dann habe ich mich immer mehr in die Unterlagen hineingelesen und war der Meinung, dass es Stoff für eine Kurzgeschichte wäre. Also fing ich an zu schreiben et voila: "Die Mühlhäuser Batseba" mit diesem Klappentext füllte die Festplatte meines Computers. Hier das Cover und der Klappentext:




Wenn Liebe in den Wahnsinn treibt...
Mühlhausen 1765: Eine junge Frau betritt splitternackt während des Adventsgottesdienstes die Marienkirche. Sie gibt sich als Prophetin aus, die die Apokalypse verkünden soll. Einzig die göttliche Liebe zwischen ihr und dem verheirateten Pastor des Gotteshauses könnte die Stadt vor dem Hereinbrechen des Chaos schützen...

Den kleinen Ausflug ins 18. Jahrhundert wird es demnächst im Handel sowohl als eBook als auch als Print geben.

Donnerstag, 6. August 2015

Was ist heute wohl Thema der Recherchen?

Richtig! Es gibt da einen frisch gebackenen Rittersmann einzukleiden. Deshalb werde ich mich heute mit Rüstungen beschäftigen. Da gibt es eine Menge zu beachten. Man möchte ja nicht, dass der Kämpfer mit seiner Bekleidung dem falschen Jahrhundert zuzuordnen ist. Das wäre echt ein blöder Fehler :-)


Dienstag, 4. August 2015

Mit was man sich bei Recherchen so alles beschäftigt...

Als ich heute die Pinnwand meines Schreibprogrammes hinsichtlich der Feiertage im Jahre 1252 auf Vordermann bringen wollte, fiel mir auf, dass der erste Weihnachtsfeiertag auf einen Mittwoch fällt, im Jahr zuvor auf einen Montag. Wie konnte das sein? Die Lösung des Rätsels: 1252 war ein Schaltjahr. Vor Ehrfurcht fast erstarrt, begann ich dann das Thema "Schaltjahr" zu recherchieren. Dabei wird man ja nicht dümmer. So erfuhr ich, dass der damals gültige julianische Kalender im Jahr 45 vor Christus von Julius Cäsar eingeführt und der Vorangegangene somit reformiert wurde. Er griff bei seiner Reform auf die "ägyptische Lösung", nämlich dem Einfügen eines Schalttages zurück. Das war dann aber nicht der 29. Februar, wie wir das aus unserem gregorianischen Kalender kennen, sondern, es gab den 24. Februar einfach zwei Tage hintereinander. Somit hatte das julianische Kalenderjahr eine Länge von 365,25 Tagen, was genaugenommen auch nicht korrekt ist. Alle 128 Jahre kam es dadurch zu einem Fehler von 1 Tag, denn das astronomische Jahr hat eine Länge von 365,24219 Tagen. Dennoch finde ich es erstaunlich, dass so früh in der Zeitrechnung der Mensch in der Lage war, zu erkennen, dass eine Korrektur überhaupt von Nöten war. RESPEKT!